BENNINGHOVEN Asphaltmischanlage BA RPP 4000 erfüllt Forderung nach Maximalrecycling

„Wir haben bereits Mischgut aus 96 % Altasphalt hergestellt.“
Knäble GmbH, Biberach

Asphalt in der geforderten Qualität und Quantität zum richtigen Zeitpunkt bereitzustellen, ist bereits eine anspruchsvolle Aufgabe, die eine perfekt aufeinander abgestimmte Anlagentechnik voraussetzt. Wenn es zusätzlich um die Erfüllung von hohen Recycling-Quoten bei gleichzeitiger Einhaltung niedriger Emissionswerte geht, führt an der BENNINGHOVEN Technologie Heißgaserzeuger praktisch kein Weg vorbei. Denn damit können Betreiber Altasphalt zu 100 % in neues Mischgut verwandeln und halten dabei die neue deutsche Norm TA-Luft ein. Diese wurde an den fortgeschrittenen Stand der Technik angepasst und vom Bundeskabinett am 16.12.2020 nach mehrjähriger Beratung verabschiedet.
Die Technologie Heißgaserzeuger bewirkt, dass frisches Mischgut zu 90 + X % aus wiederverwertetem Asphalt bestehen kann – mehr als mit jedem anderen Recycling-System am Markt. BENNINGHOVEN bietet die Integration des Heißzugabe-Systems auch in bestehende Asphaltmischanlagen als Retrofit-Lösung an. Warum dennoch die Investition in eine komplett neue Asphaltmischanlage lohnenswert sein kann, zeigt ein Beispiel aus Süddeutschland eindrucksvoll auf.

Investition in neue Technik statt Retrofit

Auf der obersten Plattform in 43 m Höhe erstrahlt das Schwarzwälder Kinzigtal in seiner ganzen Pracht: die neue BA RPP 4000 misst insgesamt 55 m und ist auch vom Boden betrachtet eine mächtige Erscheinung. Die neue Asphaltmischanlage des mittelständischen Bauunternehmens Knäble GmbH Straßenbau aus Biberach (Baden) ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Eine der Besonderheiten: Die BA RPP 4000 ersetzt eine Anlage vom Typ BENNINGHOVEN TBA 3000, die zehn Jahre zuverlässig das Mischgut für die beiden Asphaltkolonnen von Knäble produziert hat. Eine für Asphaltmischanlagen kurze Zeitspanne. Die meisten BENNINGHOVEN Anlagen haben einen Lebenszyklus von 30 bis 40 Jahren.

Warum also hat das traditionsreiche Straßenbauunternehmen in neue Technik investiert und nicht etwa in eine Retrofit-Lösung? „Retrofit war in der Tat der Startpunkt der Planung. Am Ende waren es vor allem das Marktumfeld sowie unsere Anforderungen an die Technik und ihre Leistung, die für eine neue Anlage sprachen,“ erläutert Nicolas Knäble, Geschäftsführer in vierter Generation. Ein weiterer Vorteil dieser Vorgehensweise: Das Unternehmen hat keinen einzigen Tag Produktionsausfall verzeichnet. Die „alte“ TBA 3000 produzierte so lange das benötigte Mischgut, bis die BENNINGHOVEN Monteure für die BA RPP 4000 nach Installation und Prüfung grünes Licht für den Wechsel gaben.

Die alte und die neue BENNINGHOVEN Anlage im Vergleich
TBA 3000 BA RPP 4000
Mischleistung 240 t/h 320 t/h
Mischerkapazität 3 t 4 t
Absiebung 6-fach 6-fach
Heißsilierung 80 t 270 t
Recycling-Technologien Multivariable Zugabe Multivariable Zugabe
Recyclingtrommel mit
Heißgaserzeuger
Kapazität Verladesilos 197 t in 4 Kammern 440 t in 4 Kammern

Neue Technik statt Retrofit: Die neue Anlage BA RPP 4000 und die alte TBA 3000 (links) stehen derzeit noch nebeneinander auf dem Gelände. Bereits die TBA lieferte zuverlässig sehr gute Ergebnisse, doch die BA RPP ist in jeder Beziehung überlegen – nicht nur in ihrer Dimension.

BENNINGHOVEN garantiert Einhaltung der TA-Luft

Die Investition ist für das mittelständische Straßenbauunternehmen von großer strategischer Bedeutung. So lassen sich mit der führenden Recycling-Technologie – dem BENNINGHOVEN Heißgaserzeuger – 90 + X % Altasphalt in neues Mischgut verwandeln. Diese Möglichkeit ist deshalb wichtig, weil sich das Bundesland Baden-Württemberg, in dem Knäble tätig ist, für Maximalrecycling stark macht. Das bedeutet, dass die gesetzlich zulässigen Zugabemengen an Altasphalt bei der Herstellung von neuem Mischgut voll ausgeschöpft werden. „Die Wiederverwendung von Baustoffen spart Energie und ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz“, sagt Landesverkehrsminister Winfried Hermann. Die Maßgabe hat bereits dazu geführt, dass Baden-Württemberg im Jahr 2018 2,5 Mio. t Asphalt recycelt hat. Dies entspricht 23 % der in Deutschland wiederverwerteten Menge und liegt weit über dem Durchschnitt.

Zusätzlich ist inzwischen die überarbeitete „Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft“ (TA-Luft) verabschiedet. Die darin definierten strengen Grenzwerte lassen sich mit der Technologie Recyclingtrommel im Gegenstromprinzip mit Heißgaserzeuger einhalten, was BENNINGHOVEN als einziger Anbieter am Markt garantiert. Damit sind die Anlagen vom Typ BA RPP wie geschaffen für die Anforderungen von Knäble. RPP steht für Recycling Priority Plant, also eine Anlage, die den Recycling-Materialfluss priorisiert und die mehrheitlich Asphalt mit höheren Recycling-Anteilen herstellt.

Der Brenner feuert in den Heißgaserzeuger und erwärmt die Umluft intensiv. Diese heiße Luft erhitzt das Recycling-Material in der Recyclingtrommel, indirekt und materialschonend. Das auf seine Endtemperatur erhitzte Material gelangt in die Vorratssilos, von wo es aus dem Mischer zugeführt wird.

Größere Mischleistung und gesteigerte Energieeffizienz

Zur umfassenden Integration der nachhaltigen Recycling-Technologie kam der Wunsch nach einer höheren Mischleistung von 320 t/h statt zuvor 240 t/h und einer anwenderfreundlicheren Technik, sodass am Ende die Entscheidung für eine neue BA RPP 4000 stand. Dazu gehören auch zwei EVO JET 3 Brenner – je einer für die Weißmineral-Trockentrommel und für die Recyclingtrommel –, die neben Öl und Kohlenstaub auch Erdgas mit einem hohen Wirkungsgrad verfeuern können. Dadurch kann Knäble zukünftig flexibel auf Marktschwankungen der Energiepreise reagieren und stets den günstigsten Brennstoff einsetzen.

Zusammengenommen macht dies die neue Asphaltmischanlage für Knäble zu einer echten Investition in die Zukunft. Der traditionsreiche Familienbetrieb aus dem mittleren Schwarzwald beschäftigt rund 150 Mitarbeiter. Zwei eigene Asphaltkolonnen verarbeiten den Großteil des hergestellten Mischguts auf Straßenbaustellen in der Region mit VÖGELE Beschickern und Fertigern sowie HAMM Walzen. Auch eine KLEEMANN Siebanlage und WIRTGEN Fräsen gehören zum Fuhrpark.

BENNINGHOVEN Flaggschiff BA RPP 4000 im Schwarzwald: Die neue Anlage ist eine echte Investition in die Zukunft – vor allem dank hoher Recycling-Quoten bei gleichzeitiger Einhaltung der neuen TA-Luft.

Heißgaserzeuger definiert den Stand der Recycling-Technik

Hohe Recycling-Quoten bei gleichzeitig niedrigen Emissionen lassen sich nur im Gegenstromprinzip mit Heißgaserzeuger erzielen. Der Grund: Durch die Erwärmung des alten Asphalts muss das zugefügte Weißmineral nicht überhitzt in den Mischprozess gegeben werden, um auf das notwendige Temperaturniveau zu kommen, das bei Warmasphalt bei 140 °C bis 180 °C liegt. Dadurch spart das Verfahren neben Emissionen auch viel Energie ein.

Möglich macht das Verfahren der Einsatz des BENNINGHOVEN Heißgaserzeugers: Während bei Direktbefeuerung das mit Bitumen behaftete Recycling-Material „verbrennen“ würde, erhitzt es der Heißgaserzeuger lediglich indirekt und bringt es so schonend auf die optimale Verarbeitungstemperatur. Zugleich senkt das Verfahren die Emissionen unter das von der TA-Luft geforderte Niveau – beispielsweise indem die im Abgasstrom enthaltenen Kohlenwasserstoffe zum Großteil mitverbrannt werden. Bei der Anlage von Knäble beweist eine kontinuierliche Emissionsmessung am Kamin der Anlage die Einhaltung der Grenzwerte zu jedem Zeitpunkt. „Gegenüber dem Betrieb der alten Anlage ist unsere durchschnittliche Recycling-Quote von 25 % auf 60 % gestiegen“, berichtet Myriam Knäble, Ehefrau des Geschäftsführers stolz. „Und mit dem Heißgaserzeuger sparen wir 770 t CO2 pro Jahr.“

Insbesondere vor dem Hintergrund der Einführung von CO2-Zertifikaten in Deutschland ist das ein immenser Vorteil. Denn seit diesem Jahr müssen Unternehmen, die auf den Markt bringen, Emissionsrechte – besser als CO2-Zertifikate bekannt – erwerben. Pro Tonne CO2, die der Verbrennung von Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel freigesetzt wird, fallen zunächst 25 Euro an. Während der Einführungsphase bis 2025 werden die Preise für Emissionszertifikate staatlich festgelegt. Der Preis für eine Tonne CO2 wird 2021 bei 25 Euro liegen und bis 2025 schrittweise auf 55 Euro pro Tonne steigen. 2026 sollen die Zertifikate erstmals in einem Preiskorridor von 55 bis 65 Euro versteigert werden. Danach sollen die CO2-Zertifikate voraussichtlich frei am Markt gehandelt werden. Die Bepreisung von CO2 ist Teil des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung. Die anfallenden Kosten geben Energieanbieter an ihre Kunden weiter. Deshalb sind zukünftig Unternehmen noch stärker im Vorteil, die energieeffizient und damit emissionsarm und umweltfreundlich agieren.

Der BENNINGHOVEN Heißgaserzeuger ist eine ausgereifte Lösung, die in vielen Regionen Europas auf dem Vormarsch ist. Auch bei Knäble hält die Technologie, was BENNINGHOVEN verspricht – nämlich eine Recycling-Quote von 90 + X %. „Bei der Herstellung von Tragschicht-Mischgut haben wir bereits 96 % erreicht. Die erzielte Qualität bei der Sanierung der Ortsdurchfahrt der Bundesstraße B 33 in Hasslach ist einwandfrei“, berichtet Nicolas Knäble, Geschäftsführer der Knäble GmbH. „Die Zeiten, in denen die Verarbeitung von Ausbauasphalts eine Herausforderung darstellten, gehören der Vergangenheit an. Wir müssen nun vielmehr im Blick behalten, dass wir für unsere Aufträge, die mit Recycling-Anteil umgesetzt werden sollen, genug Material vorrätig haben. Deshalb nehmen wir gezielt an Ausschreibungen teil, bei denen wir Altasphalt gewinnen, damit uns das ‚schwarze Gold‘ nicht ausgeht.“

Die Containersektionen sind innen großzügig gestaltet und begehbar. Sie bieten damit ideale Voraussetzungen für Service- und Wartungsarbeiten. Beispielsweise bietet die Kompressorsektion einen zusätzlichen Raum zur Einrichtung einer Werkstatt oder eines Ersatzteillagers.

Clevere Optionen für mehr Anwenderfreundlichkeit und Effizienz

Asphalt mit einem Recycling-Anteil herzustellen, beherrschen mittlerweile viele Asphaltmischanlagen. Die heutigen Anforderungen im Straßenbau werden aber immer anspruchsvoller. So möchten Auftraggeber dem Asphalt spezielle Eigenschaften verleihen, sei es in der Farbgebung, bei der Elastizität beziehungsweise der Stabilität. Diese Eigenschaften werden mit Zugabestoffen erreicht. Für deren Dosierung hat Knäble drei separate, vollautomatisierte Systeme integriert. Alle drei sind automatisiert und damit extrem anwenderfreundlich. Knäble verfügt über eine Doppel-Dosiereinheit für Pulver und Granulat, über eine separate Schüttgut-Zugabe, zum Beispiel für Trinidad oder Gummigranulat sowie über eine Multivariable Recyclingzugabe, die bis zu 40 % Altasphalt kalt in den Prozess zugeben kann – oder alternativ nicht verklebende Schüttgüter. Die Flexibilität für Knäble ist dadurch groß.

„Diese Optionen bringen die Effizienz und Produktivität auf ein neues Level“, sagt Nicolas Knäble. „Auf unserer alten Anlage mussten zwei Männer mehrere 15 kg schwere Säcke pro Charge in den Mischer zugeben.“ Der Mischer der alten Anlage TBA 3000 kann alle 45 Sekunden 3 t Mischgut produzieren. „Bei Rezepten mit Trinidad oder Gummigranulat, damals also noch per Sackzugabe, konnten wir die maximal mögliche Mischleistung von 240 t/h nicht annähernd erreichen, da diese Spezialrezepte beispielsweise durch längere Quellzeiten eine Chargenzeit von mindestens 60 Sekunden bedingen. Durch den hohen Automatisierungsgrad und den 4-t-Mischer erreichen wir nun bis zu 320 t/h, und auch bei Spezialrezepten mit längerer Chargendauer ergeben sich hohe Mischleistungen.“

Auch sonst hat die Knäble GmbH Straßenbau viel für erstklassige Arbeitsbedingungen für den Mischmeister und das gesamte Team getan – über das von Haus aus anwenderfreundliche Anlagendesign hinaus. So transportiert ein Aufzug Mitarbeiter samt Materialien nach oben, wodurch sich sämtliche Kontrollgänge und Wartungsarbeiten komfortabel durchführen lassen. Auch auf dem Boden dürfen sich die Knäble-Kollegen über ein besonderes Highlight freuen: Die Kommandozentrale der Asphaltmischanlage mit dem BENNINGHOVEN Leitsystem BLS 3000 als Herzstück ist in einem separaten, ganzjährig wohltemperierten Gebäude untergebracht. Von dort aus können die Mitarbeiter über ein Kamerasystem sämtliche relevanten Punkte der Anlage im Blick behalten, ohne ihre Arbeitsplätze zu verlassen. „Wenn man sieht, was hier entstanden ist, ist es fast schon schade, dass ich demnächst in Rente gehen darf“, bedauert der Mischmeister Reinold Helmut.

Gute Laune, gute Arbeit: Mit der Kommandozentrale in einem separaten Gebäude schafft Knäble ganzjährig beste Arbeitsbedingungen.

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