Umwelt im Blick bei HAMM Innovationen

Power Hybrid: Energie intelligent nutzen

In der Tandemwalze HD+ 90i PH mit Power Hybrid-Antrieb kombiniert HAMM einen klassischen Verbrennungsmotor mit einem hydraulischen Speicher. Das Dieselaggregat stellt die Grundlast bereit, während der hydraulische Speicher die Spitzenlasten abdeckt. Sobald die abgerufene Leistung unterhalb der Maximallast des Verbrennungsmotors liegt, befüllt eine Pumpe den hydraulischen Speicher. Wird viel Leistung benötigt, arbeitet das hydraulische System als Zusatzantrieb und stellt kurzzeitig bis zu 20 kW bereit. Dank dieser Technologie kann HAMM die Walze bei gleichem Leistungsvermögen mit einem kleineren Dieselaggregat ausstatten. Zusätzlich entlasten ein elektrischer Lüfterantrieb und ein effizientes Start-Stopp-System den Motor. Dadurch genügt der HD+ 90i PH ein 55,4 kW starker Motor anstelle des 85-kW-Aggregats in der Standard-Version. Analysen der schwedischen Bauunternehmung NCC zeigten nach 500 Einsatzstunden der Power Hybrid-Walze zwei wesentliche Erkenntnisse: Die PH-Walze lieferte ausnahmslos dieselbe Verdichtungsleistung wie das Schwestermodell ohne Hybridtechnologie. Dabei verzeichnete NCC Einsparungen von ca. 15 % beim Kraftstoffverbrauch, womit auch der CO2-Ausstoß deutlich gesenkt wurde.

Pflanzliche Kraftstoffe für alle HAMM Walzen

Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Bauwirtschaft werden HVO vermutlich für lange Zeit eine wichtige Rolle spielen. HVO bedeutet "Hydrotreated Vegetable Oils" (hydrierte Pflanzenfette), denn dieser Kraftstoff wird aus pflanzlichen und tierischen Fetten hergestellt. In einem chemischen Prozess werden die Eigenschaften der Fette denen von Dieselkraftstoff angepasst. Entsprechend aufbereitete Pflanzenöle können dem Dieselkraftstoff beigemischt werden oder diesen vollständig ersetzen. Der Betrieb mit HVO hat viele Vorteile: Diese Kraftstoffe sind kältebeständig bis -22° C oder weniger, sie altern erheblich langsamer als fossiler Dieselkraftstoff und bei der Verbrennung entstehen deutlich weniger Stickoxide und Feinstaub. HAMM hat früh erkannt, welche Möglichkeiten dieser Kraftstoff bietet. Deshalb können bereits heute alle aktuellen Modelle mit reinem HVO oder einer Mischung von Diesel und HVO betrieben werden. Zudem können die Hydraulikkomponenten in allen aktuellen HAMM Walzen mit Hyraulikölen betrieben werden, die besonders schnell biologisch abbaubar sind.

Smart Doc: Prozessoptimierung und Verdichtungsdokumentation

Mit Smart Doc, der Android-App von HAMM, können Nutzer die Verdichtung im Erdbau transparent dokumentieren und das Ergebnis mit Dritten teilen. Bei der Entwicklung der App lag der Fokus auf der Möglichkeit zur Eigenüberwachung bei der Verdichtung im Erdbau. Smart Doc erfüllt zudem die Mindestanforderungen an die flächendeckende Verdichtungskontrolle (FDVK). Die App ist außerdem hilfreich beim Anlernen neuer Walzenfahrer, da alle relevanten Verdichtungsparameter in Echtzeit auf dem Smartphone visualisiert werden. Smart Doc zeichnet Daten auf, sobald mit Vibration oder Oszillation verdichtet wird. Die Verdichtungsdaten werden in Echtzeit visualisiert. Außerdem kann jederzeit ein Verdichtungsreport generiert werden. Damit hilft Smart Doc die Baufirmen, bei Erdbauarbeiten mit erforderlicher Basis-FDVK nachweissicher hochwertige Verdichtung zu erreichen. Gleichzeitig wird die Anzahl von Übergängen optimiert. Auf diese Weise werden auch der Dieselverbrauch und dadurch die CO2-Emissionen reduziert. Die App ist kostenlos und kann über den Google Play Store auf allen Android-Smartphones und Tablets ab Android 6.0 installiert werden. Sie steht in den Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch und Französisch zur Verfügung.

Umweltschutz ab Werk nach ISO 14001

In nur zwei Jahren hat HAMM ein umfangreiches Umweltmanagement-System aufgebaut und wurde im November 2020 nach ISO 14001 zertifiziert. Dabei wurden Ziele festgelegt, wie künftig Emissionen reduziert, Ressourcen geschont und Risiken minimiert werden können. Mit Hilfe verschiedener Maßnahmen wird das Unternehmen künftig seine Umweltleistung kontinuierlich weiter verbessern wird. An der konsequenten Einsparung von Energie arbeitet HAMM allerdings schon deutlich länger. So wird das Verwaltungsgebäude seit 2013 über eine Geothermie-Anlage, also mit erneuerbarer Energie aus dem Erdreich, geheizt bzw. gekühlt. Das vermeidet jedes Jahr 86 t CO2. Auch in der Produktion wurden bereits an vielen Stellen CO2–Emissionen drastisch reduziert. Unter anderem wurden Verluste im Druckluftsystem systematisch identifiziert und eliminiert. Ein weiteres Projekt war die Entwicklung eines speziellen, lösemittelarmen Einschichtlacks für die Bandagen in Kooperation mit dem Lacklieferanten. Im Zusammenhang mit der ISO 14001 wird HAMM in naher Zukunft die Heizung in den Produktionshallen optimieren und dadurch den Gasverbrauch reduzieren. Zudem hat sich HAMM das Ziel gesetzt, die Menge an Abfall pro Maschine bis 2023 um 20% zu reduzieren. Dazu sind vielfältige Maßnahmen erforderlich, die von den Teams aus der Logistik, dem Einkauf und der Produktionsplanung nach und nach umgesetzt werden.