Nach dem Aufbau eines umfangreichen Umweltmanagement-Systems wurde die HAMM AG Ende November 2020 nach ISO 14001 zertifiziert. Damit wird das Unternehmen auch künftig seine Umweltleistung kontinuierlich weiter verbessern, noch mehr Emissionen reduzieren und Ressourcen schonen.
Umweltschutz unabdingbar
Seit 2018 arbeitete die HAMM AG am Aufbau eines Umweltmanagement-Systems. Dazu wurden unter anderem zwei Stellen geschaffen: die eines Umweltmanagement-Beauftragten und die eines Energiebeauftragten. „Der Schutz der Umwelt ist für uns unabdingbar. Dies gilt sowohl für unsere Handlungen als produzierendes Unternehmen, als auch für unsere Produkte. Die Einhaltung der gesetzlichen Regelungen ist dabei für uns selbstverständlich. Darüber hinaus identifizieren wir mit unserem Umweltmanagement-System weiteres Verbesserungspotenzial, um unseren Ressourcen- und Energieverbrauch zu reduzieren sowie die Umweltbelastungen weiter einzuschränken", erläutert HAMM-Vorstand Dr. Stefan Klumpp die Umweltpolitik des Walzenherstellers. Dieser Philosophie folgt HAMM schon viele Jahre. So wird das Verwaltungsgebäude seit 2013 über eine Geothermie-Anlage, also mit erneuerbarer Energie aus dem Erdreich, geheizt bzw. gekühlt. Dadurch vermeidet HAMM jedes Jahr 86 t CO2. Auch in der Produktion werden an vielen Stellen CO2–Emissionen drastisch reduziert. Ein Beispiel ist ein Azubi-Projekt, bei dem Verluste im Druckluftsystem systematisch identifiziert und eliminiert wurden. Ein weiteres Projekt war die Entwicklung eines speziellen, lösemittelarmen Einschichtlacks für die Bandagen in Kooperation mit dem Lacklieferanten. Dadurch konnten die Emissionen an Lösemitteln und ähnlichen Stoffen (VOC=Volatile Organic Compounds) um ca. 10% gesenkt werden. Mit der Zertifizierung nach ISO 14001 unterstreicht HAMM die Ernsthaftigkeit dieses Engagements. Dazu kommt: Immer mehr Kunden bevorzugen die Zusammenarbeit mit Herstellern, die ein Umweltmanagement-System nachweisen können, denn das steigert deren Wettbewerbsfähigkeit. Genau dieses Bedürfnis bedient die HAMM AG mit der Selbstverpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung.
Die ISO 14001 ist ein weltweit angewendeter Standard für Umweltmanagement-Systeme. Unternehmen, die nach ISO 14001 zertifiziert sind, müssen Ziele festlegen zur Reduzierung von Emissionen, zur Schonung von Ressourcen und zur Minimierung von Risiken. Sind die Ziele formuliert, werden Maßnahmen erarbeitet, um diese zu erreichen. Außerdem müssen die Unternehmen sicherstellen, dass gesetzliche und sonstige Vorgaben eingehalten werden. Dazu wird ein Rechtskataster aufgebaut. Eine weitere Säule des Umweltmanagements ist die stetige Verbesserung der Umweltleistung. Zu diesem Zweck werden Verfahren, Vorgaben und Umweltleitlinien im Unternehmen ständig überprüft und regelmäßig angepasst.
Kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung
Im Rahmen der Vorbereitung zur Zertifizierung nach ISO 14001 wurden bei HAMM zunächst alle betrieblichen Prozesse mit Blick auf Ressourcen, Emissionen und Energieverbrauch analysiert. Mit dem Umweltmanagement-System wird der Walzenhersteller künftig die Umweltleistung – also den Beitrag zur Verbesserung des Umweltschutzes – stetig optimieren. Die ISO 14001 sieht zu diesem Zweck vor, dass konkrete Ziele festgelegt werden müssen. "Wir werden in diesem Zusammenhang zum Beispiel die Heizung in den Produktionshallen optimieren und so den Gasverbrauch reduzieren. Potenzial sehen wir auch beim Abfall: Wir planen, die Menge an Müll pro Maschine bis 2023 um 20% zu reduzieren. Dazu sind vielfältige Maßnahmen erforderlich, die unsere Teams aus der Logistik, dem Einkauf und der Produktionsplanung nach und nach umsetzen werden", sagt Werkleiter Dirk Pressgott, in dessen Verantwortungsbereich das Umweltmanagement fällt. Das Schöne dabei: üblicherweise sorgen Energie-Sparmaßnahmen langfristig auch für Kosteneinsparungen.
Rechtskataster bündelt Vorgaben
Unternehmen, die nach ISO 14001 zertifiziert sind, müssen auch ein Rechtskataster aufbauen und pflegen. Darin sind die gesetzlichen und sonstigen Vorgaben zu umweltrelevanten Themen wie Abfallentsorgung, Lösemittel, Luftqualität, Lärm oder Gewässerschutz gebündelt. "Über das Kataster haben wir alle Vorgaben im Blick und können ihre Einhaltung kontrollieren", erklärt der Umweltmanagement-Beauftragte Marcus Rahm.
Auch Dienstleister werden auditiert
Zu den Maßnahmen im Rahmen der Zertifizierung nach ISO 14001 zählen auch regelmäßige Schulungen des Personals mit Blick auf die Vermeidung von Abfällen. Dazu müssen auch die Entsorger ihre Kompetenz unter Beweis stellen. Marcus Rahm erklärt, wie: "Wir überprüfen bzw. auditieren seit Anfang 2019 alle Betriebe, die unsere Abfälle, Lackreste, Öle und andere sensibel zu behandelnden Stoffen entsorgen. Damit nehmen wir unsere Verantwortung für eine saubere Umwelt auch über die Grenzen unseres Werks hinaus ernst."
Umfangreiche Vorbereitungen
Seit 2018 arbeitete HAMM am Aufbau eines Umweltmanagement-Systems. Nun erhielten die Tirschenreuther die Zertifizierung nach ISO 14001. Bei der Übergabe des Zertifikats: Umweltmanagement-Beauftragter Marcus Rahm (links) mit Werkleiter Dirk Pressgott.
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