Die Werkserweiterung der Hamm AG im Sommer 2012 war ein echter Härtetest für die Maschinen von Wirtgen und Hamm, die Dimension gewaltig. Es galt, ein 150.000 m² großes Areal aufzubereiten und dabei rund 350.000 m³ Erde zu bewegen – und das in nur drei Monaten. Für die Ausführung der Maßnahme hatte Hamm die Firmengruppe Max Bögl als Generalunternehmer verpflichtet.
Im Mittelpunkt des Geschehens standen die brandneuen bauma-Exponate Wirtgen Kaltrecycler und Bodenstabilisierer WR 250 und Hamm Erdbauwalzenzug H 13i mit Anbau-Plattenverdichter. Das Resultat: Die Innovationen überzeugten hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Handhabung und Zuverlässigkeit.
Mit einer Motorleistung von 571 KW / 777 PS ist der WR 250 das leistungsstärkste Gerät der neuen Generation Wirtgen Kaltrecycler und Bodenstabilisierer. Das Kraftpaket arbeitet sich so mühelos auf einer Breite von 2.400 mm und bis zu 560 mm tief durch schwere und morastige Böden.
Die erste Herausforderung: Das vorhandene Gefälle musste ausgeglichen und eine ebene Fläche auf dem Gelände hinter dem bisherigen Werk hergestellt werden. Während Bagger die Erdmassen auf der oberen Hälfte bis zu 12 m tief abgetragen und etwa 50 Prozent des Materials auf das tiefer gelegene Areal abgelegt hatten, kam der Wirtgen WR 250 zum Einsatz. Das Kraftpaket ist die leistungsstärkste Maschine der neuen WR-Generation und besonders für die Stabilisierung von schwerem und morastigem Gelände ausgelegt.
Dank der Möglichkeit, die Fräsdrehzahlen von der Kabine aus zu schalten, konnte der Maschinenbediener problemlos auf die stark wechselnden Bodenverhältnisse reagieren und flexibel die entsprechende Fräswalzendrehzahl dem teils zähen, lehmigen und dann wieder lockeren Boden anpassen. In Kombination mit dem auf die hohe Leistung des WR 250 zugeschnittenen Fräswalzendesign wurde eine hervorragende Mischqualität bei einem für die Bodenverhältnisse hohem Vorschub von 16 m pro Minute erreicht.
Walzengehäuse und Rotor sind optimal aufeinander abgestimmt. Dadurch schafft der WR 250 hochwertige Mischungen in kurzer Zeit. Im Ergebnis werden wirtschaftlich hohe Tagesleistungen an verfestigtem Boden erzielt.
Christoph Menzenbach, Anwendungstechniker, Wirtgen GmbH
Über den feinfühligen Multifunktionsjoystick der rechten Armlehne konnte der Maschinenbediener alle wichtigen Grundfunktionen einfach und bequem steuern. Selbsttätig ablaufende Prozesse wie die Ansetz- und Aushubautomatik, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung sowie der innovative Rückfahrassistent bedeuteten darüber hinaus eine enorme Entlastung.
Verfahrbare, verglaste Großraumkabine, Kamerasystem und um 90 Grad drehbarer Fahrersitz sorgen zudem für beste Sichtverhältnisse über Maschine und Baustelle.
Die neue WR-Generation überzeugt durch noch mehr Leistung, hohe Wirtschaftlichkeit und einfaches Handling.
Hinter dem Bodenstabilisierer verdichtete zunächst die H 20iP mit Stampffußbandage den aufbereiteten Boden. Ihr folgten mit der H 18i und H 20i zwei Walzenzüge mit Glattmantel-bandage. Das abschließende Versiegeln des neuen Planums übernahm die Gummiradwalze GRW 280 in der neuen Version mit „i“-Technologie bevor es mit einer 20 cm dicken Frostschutzschicht überbaut wurde. Deren Verdichtung übernahm der neue Walzenzug H 13i mit Anbau-Platten-verdichter, einer der drei „Neuen“ aus der H-Reihe, die auf der bauma 2013 offiziell Premiere feiern.
Außer der Fläche, auf der in Zukunft Maschinen und Gebäude ihren Platz finden werden, vergrößerte Hamm mit der Baumaßnahme auch das Testgelände auf 30.000 m². Für den Einbau mehrerer Asphaltflächen sorgte abschließend ein SUPER 1900-2 von Vögele.
Auch dank des guten Zusammenspiels der Wirtgen Group Maschinen konnte das Team von Max Bögl die Bauarbeiten nach nur fünf Monaten fristgerecht abschließen. Mit dem Härtetest haben der Wirtgen WR 250 und die Hamm H 13i ihre Zuverlässigkeit bei der Bodenstabilisierung und -verdichtung erfolgreich unter Beweis gestellt. Beide Geräte zählen zu den 29 Innovationen, die die Wirtgen Group auf der bauma 2013 präsentieren wird.
Hamm hat im Rahmen der Werkserweiterung in nur drei Monaten auf einer Fläche von 150.000 m² Böden abgetragen, neu aufgetragen, stabilisiert und verdichtet. Außerdem entstand ein neues Testgelände mit einem bis zu 70% steilen Hügel, auf dem die Walzen künftig ihre Steigfähigkeit testen und präsentieren können.
Gunnar Bellmann, Bauleiter, Max Bögl