Regelungs- und Überlastsysteme

Eine Sorge weniger

Regelungs- und Überlastsysteme für Brechanlagen kontrollieren für Sie den Prozess

Eine kontinuierliche Brecherauslastung ist unerlässlich für ein hochwertiges Endprodukt und eine entsprechend hohe Produktionsleistung von Brechanlagen. Regelungs- und Überlastsysteme helfen dabei den Füllstand konstant zu halten und in Überlastsituationen Produktionsstillstände zu vermeiden.

Je nach Aufgabematerial kommt es im Brechprozess immer wieder zu Über- und Unterlastsituationen. Überlast führt häufig zu Stillständen mit teilweise einhergehenden Brecherschäden. Um dies zu vermeiden, wird die Anlage oftmals nicht richtig ausgelastet. Eine abnehmende Produktionsleistung und Produktqualität sind das Ergebnis.

Gerade in Grenzanwendungen wird damit eine gute Vorabsiebung unerlässlich. Der zusätzliche Aufwand für einen Vorsieb mit Magnet und Personal, das Holz und andere unbrechbare Gegenstände aussortiert, schlagen sich entsprechend auf die Produktionskosten nieder.

Moderne Brechanlagen unterstützen den Anwender hier mit automatisierten Regelungs- und Überlastsystemen und sichern damit Produktionsleistung und Maschinenverfügbarkeit.

Beschickungsregelung für einen optimalen Materialfluss

Bei KLEEMANN Brechern regelt das Continuous Feed System, kurz CFS, verschiedene Anlagenparameter wie zum Beispiel die Brecherauslastung und sorgt stets für eine optimale Materialzufuhr.

Das bedeutet: Erreicht die Auslastung des Brechers einen kritischen Bereich, wird die Fördergeschwindigkeit der Aufgabeeinheit nach unten geregelt. Umgekehrt wird die Geschwindigkeit erhöht, wenn sich die Brecherauslastung wieder normalisiert. Entscheidend dabei ist, dass das CFS stufenlos arbeitet und somit den idealen Prozess automatisch einstellt.

Die Kombination aus Überlast- und weiteren Regelungssystemen, die sich je nach Anlagentyp unterscheiden, gewährleistet eine hohe Prozesssicherheit und damit eine hohe Verfügbarkeit der Anlage. Macht in Summe: eine gesteigerte Produktionsleistung.

Automatisch vorteilhaft

Regelungssystem CFS lernt kontinuierlich dazu

Das CFS ist ein intelligentes System, das selbstständig dazulernt. Es reagiert auf einen ungleichmäßigen Materialfluss, der beispielsweise durch eine verzögerte Aufgabe oder durchmischtes Aufgabegut entsteht. Das System passt die Aufgabegeschwindigkeit automatisch an und sorgt so für eine konstante Auslastung.

Auch bei ungleichmäßigem Aufgabematerial, etwa mit variierenden Feinanteilen oder zugrober Aufgabekörnung, werden die notwendigen Anpassungsmaßnahmen vom System erkannt und beispielsweise die Fördergeschwindigkeit der Aufgabeeinheit angepasst. Das ist wichtig, da beispielsweise Feinanteile den Brechprozess und damit die Belastung des Brechers stark beeinflussen.

Das Prinzip des Continuous Feed System am Beispiel einer MOBICAT Backenbrechanlage: Die automatische Steuerung passt die Materialzufuhr je nach Brecherfüllstand an und ermöglicht Anwendern, den vollen Fokus auf die Materialaufgabe zu richten.

Überlastsysteme für MOBICAT Backenbrecher

Last-Reduktionssystem sichert Anlagenverfügbarkeit

Wenn Brecher außerhalb ihres zulässigen Belastungsbereichs betrieben werden, kann es zu massiven Schäden kommen. Dies zu verhindern ist die Aufgabe des Last-Reduktionssystem LRS, das eng mit dem CFS zusammenarbeitet. Der „Lastbeobachter“ in der Software erkennt die Überlastung und greift regelnd ein: Die Aufgabemenge wird reduziert, der Füllstand der Brechkammer angepasst und damit die Kräfte, die auf Gehäuse und Schwinge einwirken, gemindert. Wird hingegen eine Unterlast erkannt, steigt der maximale Brecherfüllstand wieder schrittweise an - für eine optimale Produktionsleistung.

Höhere Anlagenverfügbarkeit durch aktives Überlastsystem

Bei schwierigen Einsätzen mit einem hohen Anteil an Fremdkörpern wie Metall (beispielsweise im Recycling), kann es zu einer häufigen Überlastung des Brechers kommen. Für die MOBICAT MC 110(i) EVO2 ist das effektive mehrstufige Überlastsystem ein besonderes Highlight. Damit lassen sich Blockaden und Verbrückungen, die zu ungewollten Stillstandszeiten führen können, effektiv vermeiden. Gelangt unbrechbares Material in den Brechprozess öffnet sich das CSS 2x schneller über den gesamten Verstellbereich als bei der Vorgängeranlage, optional sogar bis zu 20x schneller. Der Brechspalt wird nach diesem Vorgang wieder automatisch in den zuvor eingestellten Brechspalt repositioniert. Das erhöht die Verfügbarkeit und damit die Gesamtleistung.

Überlastsysteme für MOBIREX Prallbrecher

Intelligente Prallschwinge gibt nach

Die mobilen Prallbrecher MOBIREX MR EVO2 werden als Allrounder in weichem bis mittelhartem Naturstein sowie im Recycling eingesetzt. Entsprechend vielfältig sind die Gründe, die zu einer Überlast führen können. Gefürchtet auf Baustellen sind vor allem unbrechbare Fremdkörper wie Baggerzähne aus gehärtetem Stahl.

Dank des effektiven Überlastsystems öffnet die untere Prallschwinge bei unbrechbaren Bestandteilen und geht danach automatisch wieder auf den voreingestellten Wert zurück. Als letzte Instanz ist zum Schutz des Brechers eine Druckplatte installiert.

Expertenwissen

Durch das Auffahren des Brechspalts bei Backen- und Prallbrechanlagen wird vermieden, dass die letzte Schutzstufe zum Einsatz kommt. Als letzte mechanische Sicherung ist bei der KLEEMANN MOBICAT und MOBIREX Baureihe eine Druckplatte mit einer Sollbruchstelle installiert, die beim Bruch (ähnlich einer Schmelzsicherung im Stromkreis) zum Maschinenstillstand führt.

Überlastsysteme für MOBICONE Kegelbrecher

Tramp Release für optimalen Eigenschutz

Eingesetzt in der zweiten oder dritten Brechstufe sind MOBICONE Kegelbrecher auf das präzise Nachbrechen von Gestein ausgelegt. Für eine optimale Performance müssen sich Output, Produktqualität und Verschleiß in einer Balance befinden.

Gelangt unbrechbares Material wie Metall in den Brecher und eine kurzzeitige Überlastsituation tritt auf, reagiert das Überlastsystem Tramp Release. Dieses hebt den Oberrahmen der Brecheinheit, wodurch sich der Spalt vergrößert und der Fremdkörper die Brechkammer passieren kann, ohne Schaden anzurichten.

Ringbounce Detection reguliert bei hohem Feinanteil

Ein weiteres Überlastszenario bei Kegelbrechern ist das sogenannte Ringbounce. Dabei setzt ein zu hoher Anteil an Feinmaterial oder Materialien, die durch Feuchte gebunden sind, dem Brecher zu. Beim Betrieb von Kegelbrechanlagen ist dies der „natürliche Feind“ eines kontinuierlichen Brechprozesses. Die Folge sind Kräfte, die dazu führen, dass der Oberrahmen nicht mehr fest auf dem Unterrahmen gehalten werden kann und zu vibrieren beginnt. Dies gilt es zu verhindern.

Bei den KLEEMANN Kegelbrechern übernimmt die Überlasterkennung Ringbounce Detection diese Aufgabe. Dabei werden der Hydraulikdruck und weitere Parameter des Brechers kontinuierlich überwacht. Bei Bedarf reagiert das System und verhindert so latente Überlasten, die zu schwerwiegenden Schäden führen können. Je nach Einsatz der Maschine kann über die Steuerung festgelegt werden, ob die „Ringbounce Detection“ eher auf Leistung („Mixture Mode“) oder auf Produktqualität („Precise Mode“) ausgerichtet sein sollen.

Precise Mode für hohe Qualität

Im Precise Mode stoppt die Maschine die Materialzufuhr, sobald Ringbounce erkannt wird. Der Bediener erhält eine Fehlermeldung und muss den Brechprozess anpassen.

Vorteil: Es entsteht kein zusätzliches Überkorn und die Anlage ist optimal geschützt.

Mixture Mode für hohe Prozesssicherheit

Im Mixture Mode passt die Maschine den Brechspalt im Störfall automatisch an – ohne Eingreifen des Maschinisten. Nach einer definierten Zeit ohne Ringbounce wird der Spalt wieder geschlossen. Zusätzlich entstehendes Überkorn kann zurückgeführt werden.

Vorteil: Hohe Anlagenauslastung und -produktivität.

Geringer Feinanteil = keine Überlastreaktion

Hoher Feinanteil = Überlastreaktion wahrscheinlich

Expertenwissen

Beim Kegelbrecher rutscht gebrochenes Material von der Oberseite nach unten, während neues Material von oben nachrutscht. Wenn der Spalt sich schließt, wird das nachgerutschte Material gequetscht und zerkleinert. Dabei verringert sich jedoch auch das verfügbare Volumen in der Brechkammer. Wenn das Material nicht genügend Hohlräume aufweist, etwa weil Feinanteile die Zwischenräume zwischen größeren Steinen ausfüllen, kann es zu einer Überlastsituation kommen, da das Kegelwerkzeug beim Schließen des Spalts auf Block läuft.