Wirtgen Group macht Nachhaltigkeit sichtbar.

Hamm erhält Zertifizierung für Umweltmanagement-System

Die Werke der Wirtgen Group zählen zu den modernsten ihrer Art. Umweltfreundliche Bearbeitungsmaschinen und aufeinander abgestimmte Produktionsprozesse sorgen für einen effizienten und ressourcenschonenden Betrieb. Das lässt sich der Unternehmensverbund jetzt auch zertifizieren.

Als erstes deutsches Unternehmen der Wirtgen Group wurde nun die Hamm AG nach dem Aufbau eines umfangreichen Umweltmanagement-Systems Ende November 2020 mit einem Umweltsiegel nach ISO 14001 zertifiziert. Doch HAMM soll nicht das einzige ausgezeichnete Stammwerk bleiben. Alle weiteren Produktionsstandorte der Wirtgen Group sollen bis spätestens 2024 zertifiziert sein.

Umweltschutz ist unabdingbar

Das Hamm Werk in Tirschenreuth erhält nun das begehrte Umweltsiegel, nachdem die Wirtgen Group bereits frühzeitig in allen deutschen Stammwerken und internationalen Produktionsstandorten umweltverträgliche, kostensparende und zukunftssichere Produktionsprozesse implementiert hatte.

Die Hamm AG arbeitet bereits seit 2018 am Aufbau des hierfür nötigen Umweltmanagement-Systems. Dazu wurden unter anderem zwei Stellen geschaffen: die eines Umweltmanagement-Beauftragten und die eines Energiebeauftragten. „Der Schutz der Umwelt ist für uns unabdingbar. Dies gilt sowohl für unsere Handlungen als produzierendes Unternehmen als auch für unsere Produkte. Die Einhaltung der gesetzlichen Regelungen ist dabei für uns selbstverständlich. Darüber hinaus identifizieren wir mit unserem Umweltmanagement-System weiteres Verbesserungspotenzial, um unseren Ressourcen- und Energieverbrauch zu reduzieren“, erläutert Hamm Vorstand Dr. Stefan Klumpp.

Mit der Zertifizierung nach ISO 14001 unterstreicht Hamm die Ernsthaftigkeit des ökologischen Engagements.

Dr. Stefan Klumpp, Hamm Vorstand

Dieser nachhaltigen Philosophie folgt Hamm bereits viele Jahre. So wird das Verwaltungsgebäude seit 2013 über eine Geothermie-Anlage, also mit erneuerbarer Energie aus dem Erdreich, geheizt beziehungsweise gekühlt. Dadurch vermeidet Hamm jedes Jahr 60 t CO₂. Auch in der Produktion werden an vielen Stellen entsprechende Emissionen drastisch reduziert. Ein Beispiel ist ein Azubi-Projekt, bei dem Verluste im Druckluftsystem systematisch identifiziert und eliminiert wurden. Ein weiteres Projekt war die Entwicklung eines speziellen lösemittelarmen Einschichtlacks für die Bandagen in Kooperation mit dem Lacklieferanten. Dadurch konnten die Emissionen an Lösemitteln und ähnlichen Stoffen (VOC = Volatile Organic Compounds) um circa 10 % gesenkt werden. „Mit der Zertifizierung nach ISO 14001 unterstreicht Hamm die Ernsthaftigkeit des ökologischen Engagements. Dazu kommt: Immer mehr Kunden bevorzugen die Zusammenarbeit mit Herstellern, die ein Umweltmanagement-System nachweisen können, denn das steigert deren Wettbewerbsfähigkeit“, so Dr. Klumpp. Genau dieses Bedürfnis bedient die Hamm AG mit der Selbstverpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung.

Seit der Veröffentlichung im Jahr 1996 ist die ISO-Norm 14001 der weltweit akzeptierte und angewendete Standard für Umweltmanagement-Systeme. Eine Zertifizierung war deshalb ein logischer Schritt.

Dirk Pressgott, Werkleiter Hamm

Hamm setzt auf kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung

Im Rahmen der Vorbereitung zur Zertifizierung nach ISO 14001 wurden bei Hamm zunächst alle betrieblichen Prozesse mit Blick auf Ressourcen, Emissionen und Energieverbrauch analysiert. Mit dem Umweltmanagement-System wird der Walzenhersteller künftig die Umweltleistung – also den Beitrag zur Verbesserung des Umweltschutzes – stetig weiter optimieren. Die ISO 14001 sieht zu diesem Zweck vor, dass konkrete Ziele festgelegt werden müssen. „Wir werden in diesem Zusammenhang zum Beispiel die Heizung in den Produktionshallen optimieren und so den Gasverbrauch reduzieren. Potenzial sehen wir auch beim Abfall: Wir planen, die Menge an Müll pro Maschine bis 2023 um 20 % zu reduzieren. Dazu sind vielfältige Maßnahmen erforderlich, die unsere Teams aus der Logistik, dem Einkauf und der Produktionsplanung nach und nach umsetzen werden“, sagt Werkleiter Dirk Pressgott, in dessen Verantwortungsbereich das Umweltmanagement fällt. Das Schöne dabei: Die Maßnahmen sind nicht nur für die Umwelt gut. Eine Reduzierung von Abfall, Wasser, Energie und Warenströmen führt auch zu einer Kosteneinsparung.

Bei der Wirtgen Group wissen wir: Die Zukunft gehört klimaschonenden Produkten. Deshalb produzieren wir sie schon heute.

Dr. Christian Düsseldorf, Plant Manager Wirtgen Group

„Bis 2024 sollen alle Wirtgen Group Produktionsstätten zertifiziert sein.“

Im Gespräch mit Dr. Christian Düsseldorf. Als Plant Manager der Wirtgen Group leitet er die Integrationsaktivitäten mit John Deere im Bereich Produktion, die unter anderem die Themen Umwelt, Gesundheit und Sicherheit einschließen.

Herr Düsseldorf, hat Hamm beziehungsweise die Wirtgen Group plötzlich ihr „grünes Gewissen“ entdeckt?
Der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt ist in der Unternehmensgruppe keineswegs neu. Ganz im Gegenteil. „Grüne Technologien“ sind schon lange fester Bestandteil der Wirtgen Group Lösungen – und zwar für den gesamten Straßenkreislauf. Unsere Kunden wissen das seit jeher zu schätzen. Allgemein weniger bekannt ist vielleicht, dass die Nachhaltigkeit bei uns schon mit dem Startschuss zur Produktentwicklung beginnt und sich weiter durch die Konstruktionsphase und die Fertigung in den Wirtgen Group Werken zieht. Das Thema Nachhaltigkeit ist fest in den Unternehmensgrundsätzen verankert. Wir haben das bisher nur nicht aktiv nach außen getragen. Das soll sich nun ändern. Bis 2024 sollen alle Wirtgen Group Produktionsstätten zertifiziert sein und wir scheuen uns nicht, das auch zu kommunizieren.

Warum gehen Sie mit dem Engagement denn gerade jetzt an die Öffentlichkeit?
Das hat mehrere Gründe. Einer davon ist die Zertifizierung der Hamm AG. Ein passender Anlass, unser Engagement auch einer breiten Öffentlichkeit mitzuteilen. Außerdem ist Nachhaltigkeit als wirtschafts- und gesellschaftspolitisches Thema endgültig in den Fokus gerückt. Schauen wir nur auf den European Green Deal. Dessen Konzept sieht unter anderem vor, die Treibhausgasemissionen der EU im Vergleich zu 1990 bis 2030 um 50 bis 55 % zu reduzieren. Die Wirtgen Group leistet mit innovativen Lösungen ihren Beitrag. Und wie heißt es so schön? „Tue Gutes und sprich darüber.“ Jetzt reden wir auch. Darüber hinaus spielt die enge Partnerschaft zu unseren Kunden eine wichtige Rolle.

Wie meinen Sie das?
Kunden bekommen von uns immer ein komplettes Lösungspaket, mit dem sie ihre Aufträge wirtschaftlich, in hoher Qualität und umweltgerecht realisieren können. Dazu zählen neben dem optimalen Produkt beziehungsweise Produktionssystem auch das Know-how unserer Anwendungsexperten und die serviceseitige Unterstützung. Getreu dem Wirtgen Group Werteversprechen „Close to our Customers“ steht es für uns außer Frage, dass wir auch die neuen Anforderungen an ein effizientes Umweltmanagement-System zuverlässig bedienen. Mit der ISO 14001 Zertifizierung unserer spezialisierten Werke wissen unsere Kunden, dass sie sich auch bei diesem Thema auf die Wirtgen Group als starken Partner verlassen können.

Umweltmanagement-System nach ISO 14001

Die ISO 14001 ist ein weltweit angewendeter und branchenunabhängiger Standard für Umweltmanagement-Systeme. Unternehmen, die nach ISO 14001 zertifiziert sind, müssen Ziele festlegen zur Reduzierung von Emissionen, zur Schonung von Ressourcen und zur Minimierung von Risiken. Sind die Ziele formuliert, werden Maßnahmen erarbeitet, um diese zu erreichen. Außerdem müssen die Unternehmen sicherstellen, dass gesetzliche und sonstige Vorgaben eingehalten werden. Dazu wird ein Rechtskataster aufgebaut. Eine weitere Säule des Umweltmanagements ist die stetige Verbesserung der Umweltleistung. Zu diesem Zweck werden Verfahren, Vorgaben und Umweltleitlinien im Unternehmen ständig überprüft und regelmäßig angepasst. „Über das Kataster haben wir alle Vorgaben im Blick und können ihre Einhaltung kontrollieren“, erklärt Werkleiter Dirk Pressgott.

Bei der Übergabe des Zertifikats: Der damalige Umweltmanagement-Beauftragter Marcus Rahm (links) mit Werkleiter Dirk Pressgott (rechts).

Verantwortung weitertragen

Zu den Maßnahmen im Rahmen der Zertifizierung nach ISO 14001 zählen auch regelmäßige Schulungen des Personals mit Blick auf die Vermeidung von Abfällen. Dazu müssen auch die Entsorger ihre Kompetenz unter Beweis stellen. Dr. Christian Düsseldorf erklärt, wie: „Wir überprüfen beziehungsweise auditieren seit Anfang 2019 alle Betriebe, die unsere Abfälle, Lackreste, Öle und andere sensibel zu behandelnden Stoffe entsorgen. Damit nehmen wir unsere Verantwortung für eine saubere Umwelt auch über die Grenzen unseres Werks hinaus ernst.“

Tolles Produkt

Ziel der Wirtgen Group ist es, auch künftig Umweltleistung kontinuierlich weiter zu verbessern, noch mehr Emissionen zu reduzieren und Ressourcen zu schonen.

Erfahren Sie hier mehr zum nachhaltigen Weg.