Aus heiß wird warm

Zukunftstrend temperaturabgesenkter Asphalt

Asphalt ist eine heiße Sache – die Mischung erfolgt in der Regel bei Temperaturen von 160 °C. Ein energieaufwendiger Prozess, der hohe Kosten verursacht und die Umwelt belastet. Die Alternative zur konventionellen Asphaltproduktion ist temperaturabgesenkter Asphalt, auch bekannt als Niedrigtemperaturasphalt, Warmasphalt oder Warm-Mix.

Die Herstellung von temperaturabgesenktem Asphalt ist kein neues Thema – bereits in den 90er Jahren wurde mit der Erprobung des Verfahrens begonnen. Heute, wo Themen wie CO₂-Bilanz, Ressourcenschonung und Reduzierung des Energieeinsatzes auch in den Fokus von Straßenbaubehörden gerückt sind, ist temperaturabgesenkter Asphalt in aller Munde. Als nachhaltig denkendes und handelndes Unternehmen hat Benninghoven bereits früh auf diese Anforderungen reagiert und optimale technologische Lösungen entwickelt, um den Markt mit temperaturabgesenktem Asphalt von hoher Qualität zu bedienen.

Temperaturabgesenkter Asphalt ist Asphalt, der ohne Beeinträchtigung seiner Eigenschaften mit einer geringen Temperatur hergestellt und verarbeitet wird.

Vorreiter für neue Wege

Während die Temperaturabsenkung von Gussasphalten bereits seit 2008 aus Gründen des Arbeitsschutzes verpflichtend ist (von 250 °C auf 230 °C), hat sich temperaturabgesenkter Walzasphalt in Deutschland noch nicht etablieren können – anders als in den USA und einigen europäischen Staaten, wo bereits bis zu 40 % temperaturabgesenkter Asphalt eingebaut wird. Benninghoven bietet hier überzeugende Lösungskonzepte. Asphaltmischanlagen von Benninghoven sind weltweit im Einsatz und beweisen, dass sich der hohe Qualitätsanspruch an das Mischgut, an die Wirtschaftlichkeit und an die bestehenden Auflagen zum Klima- und Gesundheitsschutz hervorragend vereinbaren lassen.


Auf einen Blick

Was ist temperaturabgesenkter Asphalt?

Kurz gesagt, handelt es sich hierbei um Mischgüter, die eine Herstellungstemperatur von 110 °C bis 130 °C aufweisen. Im Gegensatz dazu werden Heißasphalte üblicherweise mit 140 °C bis 180 °C produziert – in der Regel mit 160 °C heißem Bitumen als Bindemittel. Ein klarer Vorteil: Die Herstellung und Verarbeitung der temperaturabgesenkten Mischgüter können praktisch auf konventionelle Weise erfolgen.

Gute Gründe für temperaturabgesenkten Asphalt

20 °C bis 40 °C weniger machen den entscheidenden Unterschied

Umweltschutz und Ressourcenschonung

Enormes Potenzial zur Energieersparnis

In seinem Asphalt-Leitfaden zum Thema Temperaturabgesenkte Asphalte beschreibt der Deutsche Asphaltverband e. V., dass sich durch eine Temperaturabsenkung von 30 °C erhebliche Einsparungen in der Energie-, Ressourcen- und Emissionsbilanz erzielen lassen.



Beispiel einer Tagesproduktion von 2.000 t Asphalt

(Deutscher Asphaltverband e. V., Asphalt Leitfaden, Temperaturabgesenkte Asphalte)

Arbeits- und Gesundheitsschutz

Entlastung bei Herstellung und Einbau

Bei der Heißverarbeitung von Bitumen werden Dämpfe und Aerosole freigesetzt. Bereits kleinere Temperaturreduzierungen führen zu deutlichen Reduzierungen der Dämpfe und Aerosole und schützen die Arbeitenden bei der Produktion, aber auch beim Transport und Einbau. Gleichzeitig verringert sich die Wärmebelastung.


Senkung der Arbeitsplatzgrenzwerte

Temperaturabgesenkter Asphalt trägt wesentlich dazu bei, den ab 2024 verbindlich geforderten Arbeitsplatzgrenzwert in Höhe von 1,5 mg/m³ für Bitumen zu erreichen.

Tolles Produkt

Dreh- und Angelpunkt: Die Reduzierung der Bitumenviskosität

Erst ab einer Temperatur von circa 140 °C kann das Bitumen die Gesteinskörnungen im Mischer gut benetzen und umhüllen, darunter bleibt es zu zähflüssig. Um eine Absenkung der Temperatur bei der Asphaltherstellung zu erreichen, muss die Bitumenviskosität temporär gesenkt werden. Das geschieht durch die Zugabe von Wasser (Schaumbitumen) beziehungsweise Additiven.

Durch die Vermischung des heißen Bitumens mit Wasser dehnt sich der entstehende Wasserdampf schlagartig aus – das Bitumen schäumt auf und das Volumen vergrößert sich um ein Vielfaches. Diese vergrößerte Oberfläche ermöglicht eine bessere Benetzung der Gesteinskörnungen im Mischer. Dadurch wird das Gestein auch bei abgesenkter Temperatur gut umhüllt. Eine weitere Möglichkeit der Absenkung der Bitumenviskosität ist die Zugabe von festen oder flüssigen Additiven.


Bedeutende Energiereduktion

Der Vergleich des Temperaturniveaus bei der Herstellung von Heißasphalt, temperaturabgesenktem Asphalt und Kaltasphalt zeigt, dass sich durch den Einsatz von Schaumbitumen die Temperatur bis zu 40 °C senken lässt und auch in einem Bereich von 110 °C bis 130 °C für hohe Mischgutqualität sorgt. Gleichzeitig werden der Energieverbrauch und die CO₂-Emissionen deutlich reduziert.


Der schnelle Weg zum temperaturabgesenkten Asphalt

Unsere Lösungen für Sie

Lösung 1: Das unkompliziert nachrüstbare Benninghoven Schaumbitumenmodul

Die technische Machbarkeit ist für Betreiber von Asphaltmischanlagen einfacher, als man denkt: Die Wiegemischsektion wird lediglich um das Benninghoven Schaumbitumen-Modul, bestehend aus einer Bitumenpumpe, einer Expansionskammer, Verrohrung, Eindüsbalken und Wasserdosierung, erweitert und ist durch das Benninghoven „Plug & Work“-Konzept auch an bestehenden Anlagen jederzeit nachrüstbar.

Plug & Work

Dank vorgerüsteter Schnittstellen lässt sich das Schaumbitumenmodul einfach an den Mischerkasten und die Bitumenwaage anschließen.

Materialschonung

Die geringere thermische Belastung schont die Bauteile und sorgt für geringeren Verschleiß an der Asphaltmischanlage. Die niedrigere Produktionstemperatur verringert gleichzeitig die thermische Alterung des Bindemittels.

Wasser – schnell zugängliche Basis

In der Regel ist an jeder Asphaltmischanlage das für das Schaumbitumenmodul benötigte Wasser vorhanden. Die Wasserzufuhr ist kostengünstig und gefahrlos.

„Schaumbitumen ist das Mittel der Wahl, wenn es um temperaturabgesenkten Asphalt geht. Benninghoven kennt sich damit bestens aus und kann die Technik auch in bestehende Anlagen integrieren.“

Matthias Lenarz, Gruppenleiter Bitumen

Lösung 2: Zugabe von Additiven direkt in den Mischer

Die Zugabe kleinerer Mengen an festen Additiven erfolgt über die Pulver- beziehungsweise Granulatzugabe. Über die Haftmittelzugabe können dem Prozess bis zu zwei flüssige Additive zugefügt werden.

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