Das ungarische Bauunternehmen Hódút Kft. hat eine Benninghoven Asphaltmischanlage TBA 3000 in Betrieb genommen. Dank der ersten Paralleltrommel des Landes kann die Anlage frisches Mischgut mit einem Anteil von bis zu 70 % Altasphalt herstellen. Derzeit ist in Ungarn maximal eine Recycling-Zugabemenge von 20 % für das Kaltrecycling und 40 % für das Warmrecycling möglich. Damit weist das Heißrecycling-System von Benninghoven den Weg in einen nachhaltigeren Straßenbau und stärkt die Zukunftssicherheit des Unternehmens.
„Auch in Ungarn werden immer mehr Straßen saniert als neu gebaut. Dadurch fällt immer mehr Fräsgut an. In Zukunft können wir daraus hochwertiges Asphaltmischgut herstellen und müssen es nicht nur für den Straßenunterbau verwenden. Denn Asphalt gehört auf die Straße – und nicht darunter.“
Zsolt Surnyák, Chief Production Engineer bei Hódút Freeway Kft.
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www.magyarepitok.hu – Dernovics Tamás
Die Asphaltproduktion mit einem hohen Anteil an wiederverwendetem Recycling-Material wie Fräsgut weckt in immer mehr Märkten das Interesse von Straßenbaubehörden und Betreibern. So auch in Ungarn. Hier hat Hódút Freeway Kft. am Standort in der Gemeinde Tét nahe der Stadt Győr in eine TBA 3000 investiert. Die Benninghoven Asphaltmischanlage ist die erste in Ungarn mit dem bewährten Heißrecycling-Zugabesystem Paralleltrommel, das Mischgut mit bis zu 70 % Fräsgut herstellen kann. Üblicherweise geben ungarische Betreiber bislang maximal 10–15 % Recycling-Material in den Mischprozess.
Die TBA 3000 mit Paralleltrommel ist für den gesamten ungarischen Straßenbau von Bedeutung. Mit der Benninghoven Anlage testen die Behörden, wie sich Mischgüter mit einer höheren Recycling-Quote in der Praxis bewähren. „Für uns stand bei dieser Investition der Zukunftsgedanke im Fokus. Der Trend geht zu immer größeren Recycling-Zugabequoten. Das spart Weißmineral ein und vermeidet gleichzeitig Abfall, das gefällt uns natürlich gut“, so Szabolcs Rosta, Chief Engineer for Innovation bei Duna Aszfalt Zrt, dem Mutterkonzern von Hódút Freeway Kft.
Bis zu 70 %: Mit der TBA 3000 mit Paralleltrommel liefert erstmals eine neue Asphaltmischanlage in Ungarn Mischgut mit mehr als 20 % Recycling-Anteil.
„Es ehrt uns, dass Hódút bei der Heißrecycling-Premiere in Ungarn auf unsere Technik vertraut“, sagt Steven Mac Nelly, Leiter Entwicklung & Konstruktion bei Benninghoven. Und das aus gutem Grund: „Die Heißrecycling-Technologie Recyclingtrommel beziehungsweise Paralleltrommel für 70 % Recycling-Anteil hat Benninghoven bereits vor vielen Jahren zur Marktreife geführt.“
Die neue Anlage in Tét ist bereits die fünfte Benninghoven Anlage, die Hódút betreibt. „Das liegt nicht zuletzt daran, dass wir Benninghoven und die gesamte Wirtgen Group sehr für ihren guten Service schätzen. Wir haben einen festen Ansprechpartner, der immer schnell auf unsere Anliegen reagiert und der immer äußerst partnerschaftlich agiert, wenn wir Ersatzteile oder Unterstützung brauchen“, sagt András Matvon, Chief Engineer.
„Es ehrt uns, dass Hódút bei der Heißrecycling-Premiere in Ungarn auf unsere Technik vertraut.“
Steven Mac Nelly, Leiter Entwicklung & Konstruktion
Benninghoven
Highlights Heißrecycling-Zugabesystem Paralleltrommel
Neben einer separaten Paralleltrommel zur Erhitzung des Recycling-Materials integriert die TBA 3000 auch die Kaltrecycling-Technologie Multivariable Zugabe. Damit kann Hódút bis zu 40 % Asphalt kalt direkt in den Mischer zugeben. „Dies vergrößert die Flexibilität. Für Rezepturen mit einem relativ kleinen Anteil an Recycling-Material nutzen wir die Multivariable Zugabe und sparen Energie ein“, sagt Zsolt Surnyák. Auch Ausgangsstoffe mit einem hohen Feinanteil werden über die Multivariable Zugabe in den Mischprozess dosiert. Dadurch können sie die Paralleltrommel nicht zusetzen. Dieses Heißrecycling-Zugabesystem wird immer dann zum Einsatz kommen, wenn größere Mengen mit hohen Recycling-Quoten hergestellt werden müssen.
Hódút arbeitet bereits seit mehreren Jahren intensiv auf dem Gebiet des Heißrecyclings. Die Entscheidung für die Recycling-Technologie, die das Bauunternehmen zum Pionier in Ungarn macht, haben die Verantwortlichen von Hódút gemeinsam mit ihren Ansprechpartnern der Wirtgen Group sorgfältig vorbereitet. „Zunächst einmal wollten wir uns zur Asphaltproduktion mit einer Paralleltrommel austauschen. Dies hat Benninghoven möglich gemacht“, so Szabolcs Rosta vom größten ungarischen Bauunternehmen, der Duna Aszfalt. Drei Tage lang hospitierte Hódút an zwei Anlagenstandorten in Bayern. Vor Ort bei den Benninghoven Kunden Karl Bachl GmbH & Co. KG in Wotzdorf und Grossmann Bau GmbH & Co. KG in Söchtenau konnte die Hódút Delegation viele Fragen klären.
Dies war deshalb sehr wertvoll, weil in der ungarischen Straßenbaubranche noch wenig Erfahrungen mit Heißrecycling-Technologien vorhanden sind. In Deutschland dagegen ist das Herstellungsverfahren bereits seit Langem etabliert. „Von dem Wissenstransfer und dem Austausch mit den Betreibern und Anwendern in Bayern haben wir sehr profitiert. Alle Beteiligte haben ihren großen Wissensschatz gerne mit uns geteilt“, sagt András Matvon. Ein Schulungsschwerpunkt lag im Recycling-Management, also der Gewinnung von Fräsgut durch Sanierungsprojekte, der korrekten Lagerung mit Überdachung zum Schutz vor Feuchte sowie dem Handling des Altasphalts in der Anlage.
Produkttrainer von Benninghoven hatten die Kontakte hergestellt und begleiteten das Team von Hódút nach Bayern und schulten das ungarische Team umfassend. „Sie haben uns in alle Besonderheiten eingewiesen, die es beim Heißrecycling von Altasphalt zu beachten gilt“, so Zsolt Surnyák. „Von der Lagerung des Fräsguts über das Anlegen von Rezepten per Recycling-Generator mit der Benninghoven Steuerung bis zur Wartung der Recycling-Strecke haben uns unsere Partner alles gezeigt. Das hat uns die Lage versetzt, von Anfang an mit unserer neuen TBA 3000 mit Paralleltrommel zurechtzukommen. Und das war für uns sehr wichtig. Darüber hinaus haben wir den partnerschaftlichen Spirit der Wirtgen Group hautnah erlebt. Die große Verlässlichkeit und Vertrauenswürdigkeit haben eine große Rolle für unsere Entscheidung für die Benninghoven Anlage gespielt.“
„Von dem Wissenstransfer und dem Austausch mit Benninghoven Experten und Mischanlagen-Betreibern haben wir sehr profitiert.“
Szabolcs Rosta, Chief Engineer for Innovation
Duna Aszfalt
Hódút hat den Anlagenstandort in Tét strategisch so gewählt, dass das Benninghoven multivariable und vermutlich auch das Heißrecycling-Zugabesystem von Anfang ausgelastet ist und erprobt werden kann. Hier, nahe der Stadt Győr im Nordwesten Ungarns, wird gerade die Autobahn M 83 gebaut. Dafür hat das Straßenbauunternehmen den Zuschlag für den Neubau eines Teils der neuen Autobahn bekommen und für die Sanierung der Fahrbahn der alten Strecke der M 83. Die Autobahn M 1, die die Hauptstadt Budapest mit Győr und Wien verbindet, verläuft auch in der Nähe der Mischanlage. Es gibt Pläne, diese Verbindung ebenfalls zu renovieren und auszubauen. Die Mischanlage mit Paralleltrommel könnte dabei eine Rolle spielen. In jedem Fall bereitet sich die Hódút Freeway Kft. mit voller Kraft auf zukünftige Projekte vor und wird in der Lage sein, 40–60 % Recycling-Material in den Mischprozess einfließen zu lassen.
TBA 3000 mit Paralleltrommel an ihrem Standort in Tét, Ungarn: Durch das Plug & Work-Konzept kann Hódút diese komplexe Asphaltanlage bei Bedarf relativ schnell an einem anderen Einsatzort aufbauen.