Nacheinander geschaltete Kleemann Anlagen bereiten Granit auf.

Ungewöhnliche Lösung im harten Granit

Eine perfekt abgestimmte Anlagenkombination verwertet heute große Mengen Abraum im Bayrischen Wald

In einem Steinbruch bei Winklarn im Bayerischen Wald bricht der Pflasterstein-Spezialist Godelmann Granit in feinen Splitt. Das Material vor Ort ist außergewöhnlich hart und abrasiv. Nach mehreren Testreihen kommt man hier mit einer etwas ungewöhnlichen Aufstellung zum Ziel: Zwei Backenbrecher, ein Kegelbrecher plus Siebanlage.

Die Firma Godelmann mit Sitz im bayerischen Fensterbach ist einer der Big Player in der Herstellung von Betonpflastersteinen. Das Thema Nachhaltigkeit liegt dem Unternehmen im ganzen Herstellungsprozess am Herzen, was sich auch in der Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2023 zeigt. Naheliegend, dass das Unternehmen seit langem ein besonderes Augenmerk auf transparente und nachhaltig aufgestellte Lieferketten, beginnend bei der eigenen, regionalen Herstellung der Rohstoffe legt.

Eine ungewöhnliche Kombination

Anlagenzug bestehend aus den Backenbrechern MOBICAT MC 120i PRO und MC 110i EVO2, dem Kegelbrecher MOBICONE MCO 90i EVO2 und der Siebanlage MOBISCREEN MSC 953i EVO in den begrenzten Platzverhältnissen des Steinbruchs.

Tolles Produkt

Steinbruch mit erschwerten Bedingungen

Als sich im Bayerischen Wald die Gelegenheit bot, in einem Granitwerksteinbruch der Bayerischen Staatsforsten seit vielen Jahren angesammeltes Abraummaterial aufzuarbeiten, ergriff die Unternehmensleitung rund um Bernd Godelmann zusammen mit dem technischen Leiter Josef Regler die Chance. In dem Steinbruch entnimmt bislang ein Steinmetz aus der Region Werksteine um daraus größere Granitprodukte wie Arbeitsplatten oder Grabsteine herzustellen. Bei diesem Abbau entstehen riesige Mengen an Resten, die für seine Zwecke nicht mehr brauchbar sind – unendlich hart und unendlich abrasiv. „An die Aufbereitung dieses Materials traute sich bislang kein Unternehmen so recht ran“, erzählt Andreas Wagner, Kleemann Experte von Wirtgen Deutschland, „zumal die Lage des Steinbruchs alles andere als optimal ist.“ Das Gelände liegt mitten im Wald. Die Zufahrt ist für große Geräte eine Herausforderung und die Verhältnisse auf dem Gelände sind überaus beengt.

Kleemann Experte von Wirtgen Deutschland Andreas Wagner (links) und der technische Leiter bei Godelmann Josef Regler (rechts) vor dem Kleemann Anlagenzug.

„Wir mussten uns mit vielen Versuchen an das heutige Ergebnis herantasten. Die Kleemann Techniker haben sich wirklich sehr intensiv mit dem ganzen Prozess beschäftigt, mit uns gefeilt und optimiert. Und jetzt haben wir eine vielleicht unkonventionelle, aber bestens funktionierende Lösung gefunden.“

Josef Regler, Technischer Leiter bei Godelmann

Ein Fall für mobile Brechanlagen

Godelmann sah in dem Steinbruch eine Chance, die regionale Rohstoffversorgung weiter auszubauen. Auch die Idee, hier bislang ungenutzten Abraum zu verwerten, passt in die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens. Und die flexiblen, mobilen Kleemann Anlagen könnten die Lösung für diese ungewöhnliche Aufgabe sein!

Nach Kontaktaufnahme mit den Kleemann Verfahrenstechnikern startete eine aufwendige Versuchsreihe. Heute steht in dem Steinbruch ein Kleemann Anlagenzug, der das harte Material in die gewünschten 0-16er-Splitte bricht – der Aufwand führte am Ende zum Ziel. „Die Kleemann Verfahrenstechnik hat hier wirklich ganze Arbeit geleistet“, so Josef Regler. „Wir mussten uns mit vielen Versuchen an das heutige Ergebnis herantasten. Die Kleemann Techniker haben sich wirklich sehr intensiv mit dem ganzen Prozess beschäftigt, mit uns gefeilt und optimiert. Und jetzt haben wir eine vielleicht unkonventionelle, aber bestens funktionierende Lösung gefunden.“

Der Anlagenzug im Überblick

MOBICAT MC 120i PRO

Aufgabematerial: 0–600 mm
Endprodukt: 0–200 mm

MOBICAT MC 110i EVO2

Aufgabematerial: 0–200 mm
Endprodukt: 0–60 mm

MOBICONE MCO 90i EVO2

Aufgabematerial: 0–60 mm
Endprodukt: 0–16 mm

MOBISCREEN MSC 953i EVO

Separiert die Endprodukte:
0–2 mm | 2–5 mm | 5–11 mm | 11–16 mm

Keine Lösung von der Stange

Die Kleemann Experten tasteten sich gemeinsam mit den Godelmann-Fachleuten mit vielen Versuchen an die heutige Aufstellung heran – zu Beginn mit einem Backenbrecher MOBICAT MC 110i EVO2 plus einem Kegelbrecher MOBICONE MCO 90i EVO2, in unterschiedlichen Anordnungen an verschiedenen Standorten: aber mal war der Verschleiß zu hoch, mal der Energieverbrauch, mal der zeitliche Aufwand. Schnell war klar, dass hier konventionelle Lösungen nicht zum gewünschten Ergebnis führen würden. Auch der klassische Aufbau – Backenbrecher, zwei Kegelbrecher und am Ende der Reihe eine Siebanlage – erwies sich als nicht praktikabel.

Aus dem stark abrasiven und harten Granit wird im Bayerischen Wald hochwertiger Split gebrochen.

Unkonventionell: Zwei Backen- und ein Kegelbrecher

Das Unternehmen entschied sich letztendlich dafür, eine MOBICAT MC 120i PRO in den Prozess zu integrieren. Sie zerkleinert das massive Aufgabematerial von 0-600 mm in einem ersten Schritt auf 0–200 mm. Neben ihrer starken Leistung bietet die Anlage den Vorteil eines diesel-elektrischen Antriebs. So liefert sie die Energie für die mobile Siebanlage MOBISCREEN MSC 953i EVO, am Ende des Zugs, was den Kraftstoffverbrauch insgesamt senkt. Außerdem kann die MC 120i PRO perspektivisch an anderer Stelle mit passender Infrastruktur vollelektrisch und vor Ort CO₂-emissionsfrei betrieben werden – für das nachhaltig aufgestellte Unternehmen Godelmann ein relevantes Argument.

Hinter diesem ersten Backenbrecher, steht ein zweiter, die MOBICAT MC 110i EVO2, der die Aufgabegröße 0–200 mm auf 0–60 mm zerkleinert und somit für den Kegelbrecher MOBICONE MCO 90i EVO2 vorbereitet. Dieser wiederum produziert das Hauptprodukt 0–16 mm. Die Siebanlage am Ende der Kette separiert die Endprodukte 0–2, 2–5, 5–11 und 11–16 mm.

Bedingungen für lokale Produktion geschaffen

„Dass der komplette Prozess der Anlage über die Linienkopplung ständig überwacht wird, ist ein Riesenvorteil, das sichert den gesamten Ablauf“, so Christian Pröls, Betriebsleiter des Steinbruchs. „Es sind aber auch viele Details, etwa die intuitive Bedienung über SPECTIVE und die gute Zugänglichkeit zu allen wichtigen Komponenten, die die Sache rund machen.“ Der technische Leiter Josef Regler ergänzt: „Das Wichtigste war, dass wir mit unserem Ansprechpartner Andreas Wagner und den Technikern im Kleemann Werk eine so intensive Unterstützung bekommen haben. Die haben verstanden, was wir hier wollen und so lange mit uns getestet und geprüft, bis wir den Prozess jetzt perfekt gestalten konnten.“

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