„Wie Hubschrauberfliegen im Wohnzimmer“ – so beschrieb einst der dreimalige Formel-1-Weltmeister Nelson Piquet die Fahrt über den Stadtkurs von Monte Carlo. Ganz ähnlich mutete eine Baustelle im nordrhein-westfälischen Hemer an: Hier stellten VÖGELE Fertiger der Compact Class eine neue Kartbahn her. Zwei Radfertiger vom Typ SUPER 1303-3i leisteten dabei Präzisionsarbeit und bauten auf genau 391,49 m engste Kurven ein.
Wenn sich der Weltmarktführer für Elektro- und Gas-Karts eine eigene Kartbahn vor die neue Unternehmenszentrale baut, ist eines klar: Die Ansprüche an die Qualität dürfen den Produkten, die im angrenzenden Werk gefertigt werden, in nichts nachstehen. Das machte die Baustelle in Hemer am Standort der RiMO GERMANY GmbH & Co. KG zu einer Herausforderung, der sich das Straßenbauunternehmen Ossenberg Aufbereitung, Straßen- und Tiefbau GmbH mit zwei VÖGELE Fertigern stellte. Sieben Haarnadelkurven mit bis zu 20 % Querneigung und eine sogenannte „Schikane“ – im nördlichen Sauerland entstand ein Rundkurs, der den begrenzten Baugrund perfekt ausschöpft und den Piloten eine Menge Fahrgeschick abverlangt. Die Strecke dient dem Testing der Karts. Darüber hinaus profitiert die Öffentlichkeit der Region von einer weiteren Freizeitattraktion.
Radfertiger meistern enge Kurvenradien dank Pivot Steer
Den Einbau der 5,20 bis 9,50 m breiten Bahn übernahmen weitestgehend VÖGELE Fertiger der Compact Class: Zwei SUPER 1303-3i. An den breitesten Stellen setzte das Einbauteam zusätzlich den Universal Class Fertiger SUPER 1803-2 ein. Entscheidend für ein hochwertiges Ergebnis war dabei vor allem das Radfahrwerk. Der Grund: Beim Bau von Kurven mit kleinen Radien sind Radfertiger im Vorteil, weil sie äußerst präzise einlenken und dank 6x4-Antrieb jederzeit Grip haben. Durch zwei luftbereifte Hinterräder und vier wippengelagerte Vorderräder werden zudem Unebenheiten hervorragend ausgeglichen.
Enge Kurven inklusive Querneigung: Die SUPER 1303-3i kommen mit ihren feinfühligen Radfahrwerken ruckfrei durch die Kurve.
„Es war beeindruckend zu sehen, wie geschmeidig die VÖGELE Fertiger die Kurven genommen haben“, sagt Dominik Twer, Projektleiter bei der Ossenberg Aufbereitung, Straßen- und Tiefbau GmbH. Dafür sorgte in erster Linie die Funktion Pivot Steer. Es handelt sich dabei um eine Lenkbremse, die das hintere Kurveninnenrad automatisch hydraulisch abbremst. Damit zieht es die Maschine gewissermaßen durch die Kurve. Das ermöglicht wiederum minimale Wendekreise, was besonders auf engen Baustellen ein enormer Vorteil ist – neben Rennstrecken zum Beispiel auch bei Baumaßnahmen in Innenstädten.
„Heiß an heiß“ durch den Rundkurs
Wie auf Rennstrecken-Baustellen üblich, erfolgte der Einbau „heiß an heiß“. Der Grund: Je kurvenreicher eine Strecke ist, desto vorteilhafter ist eine möglichst kleine Einbaubreite. Dadurch ist sichergestellt, dass die Verteilerschnecke stets die passende Materialmenge auf die gesamte Breite fördert – auch dann, wenn Links- und Rechtskurven einander permanent abwechseln und die Radien extrem eng sind. So entstand eine Bahn, die über die gesamte Einbaubreite den Vorgaben exakt entspricht. Die Einbaubohle AB 340 TV sorgte dabei neben einer hohen Ebenheit auch für beste Oberflächeneigenschaften, damit die Kartfahrer künftig nicht die Bodenhaftung verlieren.
Hohe Ebenheit: Die VÖGELE Fertiger der Compact Class lieferten ein präzises Einbauergebnis.
VÖGELE Beschicker puffert Material
Eine Herausforderung war die Mischgut-Versorgung auf der Baustelle: Große LKW konnten auf dem Gelände nicht verkehren. Deshalb wurde ein VÖGELE Beschicker MT 3000-2i Offset an einer günstigen Stelle nahe der Einfahrt positioniert, wo er das Material der Mischgut-LKW entgegennahm. Sobald die beiden SUPER 1303-3i in Reichweite des MT 3000-2i Offset arbeiteten, förderte der Beschicker das Material über das Schwenkband in die Aufnahmebehälter der Fertiger. An allen anderen Stellen wurde der Asphalt an Radlader übergeben, die ihn anschließend zu den Fertigern transportierten. Bei der Abnahmefahrt der Strecke zeigte sich der Bauherr und Eigentümer, Peter Bertram von RiMO, sehr zufrieden: „Ganz schön anspruchsvoll. Ich bin begeistert!“
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