Frischer Grip zum 90.

Für Rekorde gemacht

WIRTGEN Kaltfräsen W 200 und W 220 legen wichtigen Grundstein für die Erneuerung und Neuprofilierung des legendären Sachsenrings.

Deutschland // Sachsen

Wo jede Tausendstelsekunde zählt, geht es auch um jeden Millimeter: Die Erneuerung der Fahrbahn des Sachsenrings, einer der bedeutendsten Rennstrecken im Osten Deutschlands, nutzte der Auftraggeber zu einer Neuprofilierung. In ausgewählten Kurven sollte die Geometrie des Tracks verändert werden, um auch in den nächsten Jahren die Auflagen der Motorradsport-Organisation Fédération de Motocyclisme International zu erfüllen. Eine Aufgabe wie geschaffen für die WIRTGEN Großfräsen W 200 und W 220. Gemeinsam mit VÖGELE Fertigern und einer BENNINGHOVEN Asphaltmischanlage konnten die Bauteams des ausführenden Bauunternehmens Strabag und des Fräsdienstleisters SAT die legendäre Rennstrecke im Erzgebirge schnell und präzise erneuern.

Bei einer Neuprofilierung bedeutet Qualität zuallererst Präzision. Diese haben die WIRTGEN Fräsen zuverlässig geliefert.

Rolf Lohberger und Marco Seidel, Fräsenfahrer SAT Straßensanierung GmbH

Nivelliertechnologie – immer die richtige Höhe

Um das optimale Fräsergebnis zu erzielen, verfügen Kaltfräsen von WIRTGEN über modernste Möglichkeiten. Dazu zählt auch eine der WIRTGEN Kerntechnologien – die Nivellierung. Beim Abtragen des Fahrbahnbelages gleicht das Nivelliersystem LEVEL PRO über Sensoren die tatsächliche Frästiefe mit der voreingestellten Sollfrästiefe permanent ab. LEVEL PRO kann mit unterschiedlichen Sensoren – Seilzug-, Hydraulikzylinder-, Ultraschall-, Neigungssensor oder Laser- und Sonic-Ski-Sensor sowie Multiplex-System – arbeiten und bedarfsgerecht erweitert werden. Dank vorbereiteter Schnittstellen, die mit 3D-Systemen gängiger Hersteller kompatibel sind, ist auch die 3D-Nivellierung möglich.

Streckenführung auf Basis digitaler Daten

Höchste Präzision war beim Fräsen gefragt, denn Kaltfräsen haben einen wesentlichen Einfluss auf die Qualität von Straßensanierungsarbeiten. Das gilt umso mehr für die Sanierung von Rennstrecken, denn die Anforderungen bei deren Sanierung übertreffen die des normalen Straßenbaus bei Weitem. Das bestehende Asphaltpaket musste in einer Dicke von zumeist 8 cm gefräst werden. Für die Neuprofilierung mehrerer Kurven war die Nivellierung per 3D ausgeschrieben worden. Das vom Auftraggeber im Vorfeld erstellte digitale Geländemodell nutzte der Fräsdienstleister, um die Kaltfräsen via Schnittstelle mit den aufbereiteten Daten für die Nivellierung zu füttern. „Damit entfällt das Abtasten von Referenzwerten am Boden. Stattdessen erhalten die Maschinen ihre Informationen zur Frästiefe über eine Totalstation, die neben der Fräsfläche aufgebaut wird. Sie verfolgt die Kaltfräse mit einer Reichweite von bis zu 100 m automatisch“, erklärt Dipl.-Ing. Gerald Kluge, Bereichsleiter Fräsen bei SAT. Damit die Maschine beim 3D-Fräsen kontinuierlich ein Referenzsignal erhält, muss die Totalstation etwa alle 100 m umgesetzt und an der neuen Position wieder eingemessen werden. So kamen am Sachsenring zwei Totalstationen zum Einsatz, die abwechselnd als Signalgeber für die Fräse dienten.

Neuprofilierung mit 3D-Nivellierung. Vor Fräsbeginn erstellten Vermesser ein digitales Geländemodell des neuen Streckenprofils. Die Daten wurden per Schnittstelle an die WIRTGEN Fräse übertragen und dienten später als Sollfrästiefe für die Nivellierung.

Hochpräzise dank PTS

Ein enger Terminplan erforderte die möglichst schnelle Erneuerung. Hier überzeugten die beiden WIRTGEN Hochleistungsfräsen W 200 und W 220 nicht nur in punkto Fräsleistung, sondern auch mit Funktionen wie der automatischen Maschinenausrichtung mit PTS (Parallel To Surface). Bei der parallelen Ausrichtung der Großfräse zur Fahrbahnoberfläche übernimmt die Automatikfunktion alle Vorgänge, die der Fahrer sonst einzeln anwählen müsste. Lästiges Nachkorrigieren entfällt. Nicht zu vergessen das WIRTGEN Nivelliersystem LEVEL PRO, das durch die präzise Verarbeitung der digitalen Daten für die ebene Fräsfläche sorgte. „Am Ende konnte der Asphalt auf dem gesamten Track mit nur zwei Fräsen in kürzester Zeit extrem effizient und exakt abgetragen werden“, so Uwe Walter, Geschäftsführer der Niederlassung der WIRTGEN GROUP in Zwickau, die das Projekt unterstützend begleitete.

Hohe Ebenheitsanforderung im Renntempo realisiert

In Kombination mit dem 3D-Nivelliersystem erfüllten die WIRTGEN Großfräsen die extrem hohen Ebenheitsanforderungen von unter 6 mm, gemessen auf 4 m Breite. Außerdem durfte die Höhenlage der Fräsfläche an keiner Stelle mehr als 8 mm von den Vorgaben des digitalen Geländemodells abweichen. Aber auch diese Anforderung wurde erfüllt, wie Kontrollmessungen beim Fräsen und die Überprüfung mit dem Planografen zeigten. So trugen die beiden Großfräsen die Deck- und Binderschicht auf der gesamten Rennstrecke mit etwas über 50.000 m² Fläche in nur 4 Tagen ab. Der Maschinenvorschub betrug dabei im Mittel 7 m/min. Bestückt waren die Kaltfräsen mit einer Fräswalze mit Linienabstand LA 8 – auch das eine Vorgabe des Auftraggebers, um für eine optimale Verzahnung der neuen Asphaltbinderschicht mit der Fräsfläche zu sorgen.

Einflussgrößen auf die Oberflächenqualität

Neben der Ebenheit ist die Textur, d. h. die geometrische Gestalt der Oberfläche, eine entscheidende Eigenschaft der Fräsfläche. Die folgenden Parameter beeinflussen die Textur maßgeblich:

Fräswalzenlinienabstand
  • Großer Linienabstand (z. B. LA 25) = rauere Oberfläche
  • Kleiner Linienabstand (z. B. LA 6 oder 8) = feinere Oberfläche
Fräsgeschwindigkeit der Maschine
  • Hohe Fräsgeschwindigkeit (z. B. 20 m/min) = rauere Oberfläche
  • Niedrige Fräsgeschwindigkeit (z. B. 10 m/min) = feinere Oberfläche
Fräswalzendrehzahl
  • Niedrige Fräswalzendrehzahl (z. B. 96 U/min) = rauere Oberfläche
  • Hohe Fräswalzendrehzahl (z. B. 127 U/min) = feinere Oberfläche
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BENNINGHOVEN und VÖGELE erfüllen höchste Asphalt-Ansprüche

Aufbauend auf der präzisen Vorarbeit der WIRTGEN Kaltfräsen sorgten anschließend fünf Maschinen von VÖGELE für den hochwertigen Asphalteinbau. Hierzu setzte Strabag auf drei Straßenfertiger vom Typ SUPER 1900-2 mit Ausziehbohlen AB 500 TP1 und zwei Beschicker des Typs MT 3000-2i PowerFeeder. Den Asphalt dazu lieferte eine transportable Asphaltmischanlage vom Typ TBA 3000 von BENNINGHOVEN in Diensten der Deutschen Asphalt GmbH.

Auch im Bereich der Steigungen von bis zu 10% konnten die VÖGELE Fertiger die vorgegebene Mindestgeschwindigkeit problemlos einhalten.

Eine legendäre Rennstrecke: Der Sachsenring in Zahlen
  • Erbaut: 1927
  • Neu eröffnet: 1996
  • Aktuelle Streckenlänge: 3,67 km
  • Anzahl Kurven: 14
  • Streckenbreite: 12–20 m
  • Breite bei Start/Ziel: 14 m
  • Maximales Gefälle: 12,8 %
  • Maximale Steigung: 10 %
  • Längste Gerade: 780 m (Start-Ziel-Gerade)
  • Streckenrekord: 1:21:530 min (Motorrad - Marc Márquez, Honda RC213V, 2015)
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Job site details
Die Baustelle:
Dimension der Baumaßnahme
Fläche der Baumaßnahme:
Länge der Baumaßnahme:
Breite der Baumaßnahme:
Arbeitsparameter
Frästiefe:
Fräsgeschwindigkeit:
Gesamttonnage:
Material
Binderschicht:
Deckenschicht:
Maschineneinsatz
WIRTGEN
VÖGELE
BENNINGHOVEN
Dimension der Baumaßnahme
Fläche der Baumaßnahme:
ca. 50.000 m²
Länge der Baumaßnahme:
3,7 km
Breite der Baumaßnahme:
14 – 20 m
Arbeitsparameter
Frästiefe:
8 cm
Fräsgeschwindigkeit:
ca. 7 m/min
Gesamttonnage:
2.500 t
Material
Binderschicht:
4,5 cm AC 16
Deckenschicht:
4,0 cm AC 11 GP mit polymermodifiziertem Bitumen
Maschineneinsatz
WIRTGEN
1 x Kaltfräse W 200
1 x Kaltfräse W 220 mit 3D-Steuerung
VÖGELE
3 x Fertiger SUPER 1900-2 mit der Einbaubohle AB 500 TP1
1 x Beschicker MT 3000-2i Standard
1 x Beschicker MT 3000-2i Offset
BENNINGHOVEN
1 x Asphaltmischanlage TBA 3000
TBA

Transportable Asphaltmischanlagen

Nenn-Mischleistung 160 - 320 t/h
Heißsilierung 60 - 150 t
Mischgutverladesiloinhalt 0 - 517 t