Verdichtungsspezialist HAMM

Auf dem Weg zur autonomen Verdichtung

Im Rahmen eines Forschungsprojekts zur Automatisierung in der Verdichtungstechnologie entstand bei HAMM mit der "Autonomen Walze F1" eine zukunftsweisende Designstudie. Sie zeigt zum Beispiel, dass eine autonom fahrende, elektrifizierte und GNSS-gesteuerte Walze deutlich größere Bandagen erhalten kann als heutige Walzen – ein erhebliches Plus für die Verdichtungsqualität. Ein verändertes Design führt auch zu mehr Wasserkapazität und viel Platz für zukunftsorientierte Antriebskonzepte. Darüber hinaus ergeben sich durch die Gestaltung neue Möglichkeiten für Aspekte wie den Transport oder die Ballastierung. Auf Basis dieser Studie entwickelt HAMM die bestehenden Assistenzsysteme weiter. Der Weg führt von den heutigen Maschinen mit zahlreichen Assistenzfunktionen über teilweise autarke Systeme hin zu vollständig autonom fahrenden Walzen, wie sie vermutlich in Zukunft genutzt wird.

Teststrecke: Schon über 20.000 Stunden autonom unterwegs

Im Stammwerk der HAMM AG ist seit 2014 eine Dauerteststrecke in Betrieb. Dort testen die Entwickler Prototypen und lassen neue Maschinen bzw. Modelle mit neuen Komponenten über Wochen im Testbetrieb Tag und Nacht laufen – ganz ohne Fahrer. Auf diesen Dauerteststrecken werden alle typischen Situationen eines Baustellenalltags simuliert: es gibt eine Steigungsstrecke, es gibt eine Zone für Härtetests des Knickgelenks bei Erdbauwalzen und eine Sprungbetriebsplatte, eine Passage mit vielen Unebenheiten und einen zusätzlichen Vibrationsbereich. Je nach Maschinentyp und Versuchsziel wird ein passendes Programm festgelegt. Das absolviert die Walze autonom, fährt autark zum Tanken und stellt sich nach Ende der Tests selbstständig ab. Bei diesem Testbetrieb müssen die Walzen alle Anforderungen erfüllen, die auch das autonome Fahren mit sich bringt. Das gilt umso mehr, seit HAMM 2019 direkt neben der ersten Strecke eine weitere Teststrecke installiert hat. Weil seither zwei Walzen zeitgleich nebeneinander auf dem gleichen Gelände fahren, hat HAMM eine Kollisionsüberwachung erarbeitet – ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung autonomes Fahren.